Bürgerverein Brunn
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Diebe in Brunn an falscher Adresse
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Der Ortssprecher und der Bürgerverein aus Brunn hatten kürzlich
gemeinsam zu einer Ortsversammlung in das Ev.-Gemeindezentrum eingeladen. Zu dem
Thema "Sicherheitslage und Einbruchsvorsorge generell sowie für Brunn speziell"
referierten sachkundig zwei Polizeiexperten. Die ca. siebzig Veranstaltungsgäste
bekamen dabei in gut neunzig Minuten anschauliche Informationen und praktische
Tipps aus erster Hand.
Als Einstieg in die Materie nutzte der BV-Vorsitzende Klaus Andreas diverse Überschriften
der Lokalpresse aus den letzten Monaten. Besorgt machten ihn dabei solche Veröffentlichungen
wie "Bundesweit so viele Einbrüche wie seit 8 Jahren nicht mehr", "Flüchtlingskrise
blockiert die Polizei", "Banden auf Vormarsch". Andererseits schafften andere Artikel
auch Mut, wie die Titel "Polizei fasst 6 Einbrecher in Nürnberg", "Die Zeiten für
Einbrecher werden härter" oder "Geld für Schutz gegen Diebe durch die Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KfW)" zeigen.
Anfang 2015 war es zu einem typischen Bandeneinbruch im örtlichen Sportheim gekommen,
wobei (wie der SV-Vorsitzende Wolfgang Kuntze berichtete) die Täter-Gang aus Osteuropa
einige Tage später gefasst und inzwischen verurteilt werden konnte. Trotz oder gerade
wegen der Brunner Insellage erkennen die Ordnungshüter aber keine besondere Gefahrenlage,
so auch im Vergleich mit anderen Stadtteilen. Übrigens: Im Jahr 2014 waren in Nürnberg
exakt 669 Wohnungseinbrüche zu verzeichnen.
Seit Mitte Oktober ist für den Brunner Bereich die Polizeiinspektion Nürnberg-Süd
(Langwasser) verantwortlich. Die zuständige Stadtteilbeamtin PHM Daniela Schuster stellte
in ihrer Präsentation die Inspektion in ihrem Aufbau, deren Einsatzbereiche und die
vielfältigen Aufgaben im täglichen Dienstbetrieb vor. Sie erklärte die Abläufe und bat
auch um Verständnis, "wenn es mal etwas länger dauert" betreut. Zumal die Wache in der
Oppelner Straße einen flächenmäßig sehr ausgedehnten Bereich Nürnbergs betreut.
Anschließend sorgte KOK Gerhard Schiffer als Präventionsspezialist für manch nachdenkliches
Aha, aber dank seiner humorvoll-fränkischen Risikoschilderung ebenso für Schmunzeln über
die ja eigentlich ernste Angelegenheit. Auch sein "handwerkliches" Können demonstrierte er,
indem der Insider zeigte, wie Profis bei ihren Brüchen oftmals im Handumdrehen zum Erfolg
kommen. Er schilderte, welche Sicherheitstücken gängige Türen und Fenster vielfach besitzen
und wie man sich mit überschaubarem Aufwand gegen unerwünschten Besuch schützen kann.
Der Laie kann sich im Fachhandel oder bei Handwerksbetrieben informieren, wie ein
vernünftiger Einbruchschutz machbar ist. In Sachen Sicherungstechnik sollten nicht
plakative Werbeaussagen sondern Normen (z. B. DIN, VdS …) und Widerstandsklassen
(z. B. RC 2) Beachtung finden. Bereits die Widerstandsklasse 2 bietet einen durchaus
angemessenen Schutz. Die höheren Stufen 4 - 6 beziehen sich dagegen eher auf spezielle
Anwendungsbereiche wie Banken, Hochsicherheits-bereiche etc..
Unabhängig von solcher Technik können die Aufmerksamkeit der Nachbarschaft, aber erst
Recht die eigene Zuverlässigkeit durch Verschließen aller Fenster und Türen bei Abwesenheit
weiterhelfen. Grundstückseinfriedung, Außenbeleuchtung, Vermeidung von Aufstiegshilfen
(siehe z. B. Mülltonnen, Leitern) sind ebenfalls geeignete Mittel. Oft ist die
Notruf-Nummer 110 bei der Mitteilung von verdächtigen Wahrnehmungen die geeignete
"Wahl-Maßnahme". In der anschließenden Diskussion wiesen die Referenten ergänzend
auf die Polizei-Webseite und spezielle (auch ausgelegte) Broschüren hin. Außerdem
wurde der Sinn von "Alarmanlagen" erörtert; neben allen technischen Hilfsmitteln
haben dabei auch wachsame Hunde ihre Bedeutung.
Ortssprecher Herbert Kratzer hatte die Teilnehmer zu Versammlungsbeginn begrüßt.
Zum Abschluss dankte er der Kirchengemeinde für die Zurverfügungstellung der Räumlichkeit
sowie allen Helfern für die Vorbereitung des Abends und - natürlich besonders - den beiden
Vertretern der Polizei für ihre Expertentipps, wie persönlicher Besitz (noch besser)
vor Dieben geschützt werden kann.
Klaus Andreas
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